Aktuelle Studie zu Pkw-Versicherungsvergleichsrechnern
Universität Koblenz-Landau nimmt Kfz-Versicherungsvergleichsrechner unter die Lupe
Die MI²EO , die Arbeitsgruppe für Management von Information, Innovation, Entrepreneurship und Organisation Universität Koblenz-Landau hat eine neue Studie zu Kfz-Versicherungsvergleichsrechnern erstellt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald von Kortzfleisch wurden im Juli und August dieses Jahres verschiedene Vergleichsrechner für Autoversicherungen wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Getestet wurden dabei die Online-Vergleichsrechner für Kfz-Versicherungen von www.autoversicherung.de, www.check.de, www.check24.de, www.geld.de, www.preisvergleich.de und www.verivox.de.
Studie zu Pkw-Versicherungsvergleichsrechnern
„Analog zu den Studien aus den vergangenen Jahren haben die WissenschaftlerInnen der Universität Koblenz-Landau 30 Testprofile von Kfz-Versicherungskunden entwickelt und insgesamt 720 Profilberechnungen durchgeführt und ausgewertet. Zur qualitativen Analyse der Portale hat die Arbeitsgruppe Prüfkriterien in den Kategorien Preis/Leistung, Angebotsumfang, Usability, Service sowie Datenschutz und -sicherheit definiert.
Wie im vergangenen Jahren belegt das Vergleichsportal Check24.de den ersten Platz (Gesamtnote 1,2). Auf Platz zwei und drei folgen das neu aufgenommene Vergleichsportal check.de (Gesamtnote 1,8) und Verivox.de (Gesamtnote 3,2) mit deutlichem Abstand. Preisvergleich.de (Gesamtnote 4,2) und Geld.de (Gesamtnote 4,5) belegen die zwei hinteren Plätze.
Der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Platz wurde im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert. Dies ist vor allem dadurch zu erklären, dass www.check.de als neues Portal in den Test aufgenommen wurde und auf den gleichen Vergleichsrechner zurückgreift wie der Testsieger www.check24.de.
Auswahl der Portale auf Basis von Suchmaschinenergebnissen, 30 Testprofile basierend auf statistischen Daten
Die Auswahl der untersuchten Portale ergab sich aus der Relevanz des jeweiligen Portals für den Endverbraucher. Diese ermittelten die WissenschaftlerInnen, indem sie gängige Suchbegriffe wie „Kfz-Versicherungsvergleich“ bei mehreren Suchmaschinen (z. B. www.google.de oder www.bing.de) eingaben. Für die Studie wählten sie die Portale, die am häufigsten gefunden wurden.
Auf Grundlage statistischer Daten anerkannter Institutionen wie z. B. des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA), des Statistischen Bundesamts (DESTATIS) und des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) entwickelten die ForscherInnen 30 Testprofile von Kfz-Versicherungskunden. Diese spiegeln die unterschiedlichen Anforderungen wider, die etwa Studierende, Angestellte, RentnerInnen oder Selbstständige an eine Kfz-Versicherung und ein Vergleichsportal für dieses Produkt haben.
Um die Konsistenz der Vergleichsrechner zu prüfen, wurden die Testberechnungen an zwei verschiedenen Tagen durchgeführt. Für jedes der 30 Beispielprofile berechneten die TesterInnen sowohl Versicherungsangebote für Fahrzeugwechsel als auch für Versicherungswechsel. Ein Fahrzeugwechsel bedeutet, dass der Verbraucher das Fahrzeug zum ersten Mal auf seinen Namen versichert. Bei einem Versicherungswechsel sucht er für sein Fahrzeug eine neue Versicherung. Insgesamt erhob das Team um Prof. von Kortzfleisch 720 Profilberechnungen und wertete diese aus.
Bewertung nach Preis/Leistung, Angebotsumfang, Usability, Service sowie Datenschutz und -sicherheit
Die Kategorie Preis/Leistung hat mit 30 Prozent den größten Anteil an der Gesamtnote. Neben anderen Merkmalen wurde untersucht, wie häufig ein Portal den günstigsten Tarif für ein Testprofil findet und wie hoch die Durchschnittspreise der besten gefundenen Tarife sind. In die Beurteilung der Vergleichsportale floss ebenfalls ein, ob der Vergleichsrechner das Verhältnis zwischen Preis und Leistung eines Tarifs bewertet und eine Garantie für die korrekte Preisberechnung gibt.
Das Ergebnis im Bereich Angebotsumfang macht 20 Prozent der Gesamtnote aus. Es wurde getestet, wie viele Versicherer bzw. Tarife die Vergleichsportale bei der Angebotsberechnung abfragen und welcher Anteil der verfügbaren Versicherer angezeigt wird.
In der Kategorie Usability prüften die WissenschaftlerInnen, wie benutzerfreundlich die Webseite aufgebaut ist. Dazu gehört beispielsweise, ob für die Angebotsberechnung unnötige Daten eingegeben werden müssen und ob Verbraucher die Ergebnisse nach ihren persönlichen Präferenzen sortieren und speichern können. Das Ergebnis fließt mit 15 Prozent in die Gesamtbewertung ein.
In der Kategorie Service wurde unter anderem ausgewertet, ob die Leistungen ausgewählter Tarife miteinander verglichen werden können und ob Informationsmaterial online und postalisch erhältlich ist. Ebenfalls benotet wurden das Angebot einer kostenlosen Hotline und deren Servicezeiten, eine online verfügbare elektronische Versicherungsbestätigung und die Möglichkeit, Bewertungen über Versicherer abzugeben. Die Serviceleistungen machen insgesamt 25 Prozent der Gesamtnote aus.
Punkte in der Kategorie Datenschutz und -sicherheit gab es für die Vergleichsportale u. a., wenn die Kundendaten SSL-verschlüsselt übertragen werden und Verbraucher einen Vergleich anonym berechnen können. Datenschutz und Datensicherheit fließen zu zehn Prozent in die Gesamtnote ein.“
Quelle Pressemitteilung: Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz