Euro vorerst gesichert?

Griechenland-Hilfe notwendig zur Vermeidung des Ritts in die „Hölle“?

Norbert Walter, ehemaliger Chefökonom der Deutschen Bank, hat heute im Fernsehsender „n-tv“ Stellung bezogen zur Griechenland-Hilfe. Und macht deutlich: Vielleicht hat die Finanzhilfe für das finanziell schwer angeschlagene Mitglied der Euro-Zone die Hölle für den Euro vermieden.

„Walter, Finanzexperte, zur Griechenland-Hilfe: “Die Eurozone hat eine erste Prüfung bestanden, bleibt aber im Fegefeuer – sie hat vielleicht die Hölle vermieden”

Norbert Walter, Finanzexperte, ehemaliger Chefökonom der Deutschen Bank, zur

Finanzhilfe für Griechenland:

“Wir Deutschen sollten uns an der Stelle das Maul nicht verbrennen. Wenn wir auch nur halb so scharfe Korrekturen erörtern, wird bei uns der Politik schon der Wahlzettel entzogen. Mit anderen Worten: Wir sollten hier aufpassen, dass wir die Griechen nicht mit den Berichten im Fernsehen verwechseln. Dort gibt es eine nennenswerte Bereitschaft zur Korrektur und wir sollten diese Bereitschaft unterstützen, statt die Kritik, die es auch dort gibt, allzu wichtig zu nehmen.”

“Die Eurozone hat eine erste Prüfung bestanden, bleibt aber im Fegefeuer. Sie hat vielleicht die Hölle vermieden.”

Zur Schuld der Spekulanten:

“Die Spekulanten sind auch ein Teil des Problems. Spekulanten sollte man auch so behandeln wie andere Menschen, nämlich: Die Spekulanten sollten die Haftung für ihr Tun selbst und allein übernehmen und nicht dann, wenn ihnen etwas schiefgeht, nach dem Staat rufen können. Dazu braucht es viel mehr Eigenkapital für alle, die risikoreiche Geschäfte auf den Weg bringen.”

Kontext:

Das Bundeskabinett kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen, um das Gesetz für den deutschen Anteil am Rettungspaket für Griechenland auf den Weg zu bringen. Die Euro-Finanzminister hatten am Sonntagabend Notkredite für die kommenden drei Jahre über bis zu 110 Milliarden Euro gebilligt. Das Hilfspaket umfasst bis zu 80 Milliarden Euro von den Euro-Staaten und weitere 30 Milliarden Euro vom IWF. Deutschland muss bis zu 22,4 Milliarden Euro tragen. Im Gegenzug verpflichtet sich Griechenland zu einem harten und streng überwachten Sparkurs.“

Quelle Zitate und Kontext: n-tv