Tagesgeld und Festgeld: Auf den Inflationsausgleich achten
Zinsen höher als Preissteigerungen wählen
Wer heute spart, hat es nicht unbedingt leicht. Die Angebotspalette ist hoch, die Anbieter durch die vielen Direktbanken, die es mittlerweile gibt, sehr unterschiedlich. Und dann wären da auch noch die immer weiter sinkenden Sparzinsen, die dem Leitzins (derzeit bei 0,75 Prozent) der Europäischen Zentralbank folgen. Da Sparer zudem vermehrt Angst um ihre Ersparnisse haben, denken viele darüber nach, ihr Geld einfach unter die Matratze zu legen oder in den Sparstrumpf? Doch muss das sein, da dies einen immensen Wertverlust des Geldes bedeutet. Viel wichtiger ist es stattdessen, neben der Sicherheit des Geldes auch auf den Inflationsausgleich zu achten.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, liegt die Inflationsrate für August 2012 auf voraussichtlich 2,0 Prozent. Dies bedeutet bei einer Verzinsung unter diesem Wert gibt es keine reale Verzinsung für das Ersparte. Erst über diesem Wert wird aus den nominalen Zinsen abzüglich der Inflationsrate der Realzins, den ein Sparer für sein Geld erhält. Bei einem Tagesgeldkonto wie auch bei Festgeldanlagen ist es deshalb wichtig, genau auf die Zinsen zu achten und möglich kein Geld unter der Inflationsrate anzulegen.
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Dies ist indes immer schwieriger, da es noch wenige Anbieter für Tagesgeldkonten gibt, welche eine Verzinsung von mehr als 2,00 Prozent anbieten. Die Bank of Scotland und die ING-DiBa bieten indes zwar auch nur diesen Prozentsatz, gewähren Neukunden dafür jedoch einen Eröffnungsbonus für ihr Tagesgeld. Bei der Bank of Scotland gibt es 30 Euro ohne Mindesteinlage und damit ab dem ersten Euro, bei der ING-DiBa 20 Euro bei einer Mindesteinlage von 5.000 Euro, die binnen vier Wochen nach der Kontoeröffnung auf dem Extra-Konto der ING-DiBa eingehen müssen.
Auch beim Festgeld sind die Zinsen weiter auf dem Sinkflug. Wie das Handelsblatt und biallo.de berichten, haben elf Banken ihre Festgeldzinsen allein im Monat August um bis zu 0,4 Prozent nach unten gesenkt. Die Zinsschraube dreht sich damit sowohl beim Tagesgeld als auch beim Festgeld kräftig weiter nach unten, ein Ende der negativen Zinsspirale ist derzeit jedoch nicht in Sicht.