Sichere Geldanlage – Das nie endende Thema
Welche Geldanlage wirklich sicher ist, beschäftigt jeden Sparer im Laufe der Zeit immer wieder. Dabei kristallisiert sich dann meist eines heraus: Wer sein Geld zu 100 Prozent sicher anlegen möchte, der bekommt zwar nicht die höchsten Zinsen, dafür hat er am Ende selbst dann sein Erspartes noch, wenn die Bank, bei der er sein Geld anlegt in eine Pleite gerauscht ist.
Vermeintlich sichere Geldanlagen haben sich in den vergangenen Jahren, besonders seit Ausbruch der Finanzkrise, als in Wirklichkeit sehr unsichere Sache herausgestellt. Durch falsche Beratung wurden Sparer dazu bewegt, ihr Geld anzulegen in Zertifikaten, die heute keinen Pfifferling mehr wert sind. Dabei wollten sie nur eines: Eine sichere Geldanlage.
Wer eine wirklich sichere Geldanlage haben möchte, der spart am besten mit einem Tagesgeldkonto oder einer Festgeldanlage. Dies jedoch nur bei einer der Banken, die entweder dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) angeschlossen sind oder entweder eine Sparkasse oder Volksbank oder Raiffeisenbank sind. Diese Geldinstitute haben ihre eigenen Sicherungssysteme für Geldanlagen, die weit über die derzeit geltende staatliche Einlagensicherung von 50.000 Euro hinausgehen.
Nicht anlegen sollte man sein Geld bei einer Bank, die nicht im Einlagensicherungsfonds des Bankenverbandes ist und weder eine Sparkasse noch eine Volks- oder Raiffeisenbank ist. Wenn die höheren Zinsen auch locken mögen, so sind die dann getätigten Geldanlagen nur mit der staatlichen Einlagensicherung geschützt, entweder der deutschen, oder bspw. der britischen, je nachdem, nach welchem Bankenrecht das Geldinstitut handelt.
Fatal wird es dann, wenn eine Geldanlage bei einer solchen Bank getätigt wird und diese dann untergeht, wie die isländische Kaupthing Edge. Die Bank trat zwar als deutsche Niederlassung der Kaupthing auf, war jedoch nur durch die isländische Einlagensicherung abgesichert. Noch wenige Monate vor dem Bankrott und der darauffolgenden Verstaatlichung der Bank durch die isländische Regierung hatte die Kaupthing Edge in Deutschland mit hohen Zinsen für ihr Tagesgeld geworben. Was danach geschah, wurde zur bitteren Geschichte von zigtausenden Anlegern, die viele viele Monate um ihre Ersparnisse kämpfen mussten. Deshalb: Tagesgeld und Festgeld nur bei entsprechend abgesicherten Banken. Und: Zertifikate sind keine sichere Geldanlage, egal wie sicher sie von so manchem Finanzberater dargestellt werden. Gold übrigens auch nicht, wenn auch die meisten Experten von einer massiven Wertsteigerung für das Edelmetall in den nächsten Jahren ausgeht.
Das mit dem Einlagensicherungsfonds der Banken ist so eine Sache. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das kleingedruckte zu lesen. Und da steht unter anderem, das der Fonds nicht greift, wenn eine allgemeine Finanzkrise die Ursache der Schieflage ist. Zu deutsch: Wenn im Zuge der Lehmann-Pleite auch einige unserer Banken über die Wupper gegangen wären, wären auch die Sparer mit ihren “sicheren Anlagen” die dummen gewesen.
Und selbst wenn nicht, dann frißt die Inflation halt die Rendite. Was ist daran sicher?
Wenn die Finanzkrise dazu führen sollte, dass auch in Deutschland Banken pleite gehen, dann wäre angelegtes Geld nicht mehr sicher. Davon ist auszugehen, weil dann flächendeckend Anleger ihr Geld verlieren würden. Aber darum geht es nicht bei dem Artikel. Wenn die Finanzkrise uns so überrollen sollte, werden viele ihr Geld verlieren, egal wo und in was sie ihr Geld angelegt haben. Da helfen dann wirklich nur noch Sachwerte, um überhaupt noch etwas zu haben. Aber ein solches Szenario ist ein anderes Thema. 😉