Geld zurück binnen drei Tagen – Die „Geld-zurück-Garantie“ der EU-Kommission
Viele Monate müssen im Moment Sparer warten, bis sie ihr Geld bei einer Bankpleite zurück erhalten – bis zu der Höhe der maximalen Einlagensicherung. Teilweise geht ein solcher Prozess weit über ein Jahr. Die Sparer sitzen derweil auf dem Trockenen, was zum Teil sogar existenzbedrohend sein. Deshalb will die EU-Kommission hier nun wesentlich härter durchgreifen. Es ist geplant, eine „Geld-zurück-Garantie“ mit dem Maximalzeitraum von drei Tagen einzuführen. Binnen dieser drei Tage muss dann das Ersparte wieder bei den Anlegern sein, wenn die Bank, auf der das Geld angelegt wurde, pleite geht. Der Plan ist sehr klar formuliert und sehr eindeutig, und würde damit tiefgreifende Änderung schaffen. Es ist ein Zeichen, dass die EU-Kommission damit für den heute beginnenden EU-Gipfel setzt. Das Thema ist, wie bereits seit Monaten, die Finanzkrise. Bei dem Gipfel müssen dann noch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zustimmen, danach noch das Europäische Parlament. Außerdem soll die von der EU vorgeschriebene Einlagensicherung von 20.000 Euro auf 100.000 Euro angehoben werden, wenn es nach den heute vorgestellten Plänen von Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy geht. Spätestens Ende des nächsten Jahres soll diese Regelung dann umgesetzt werden von allen Mitgliedsstaaten der EU. Im ersten Jahr der Einführung der neuen Regelungen für die Einlagensicherung soll die Höchstsumme dann bei 50.000 Euro liegen, im zweiten Jahr dann auf 100.00 Euro festgelegt werden. Gerade für Sparer, die ihr Tagesgeld oder ihr Festgeld bei den Banken anderer EU-Länder anlegen wollen, wäre dies ein großer Vorteil. In Deutschland selbst haben alle deutschen Banken und auch einige Niederlassungen von ausländischen Banken die freiwillige Versicherung gemacht, die gesparten Einlagen im Falle einer Bankenpleite in voller Höhe zurück zu erstatten.
Die Pläne sind klar, die Einigung darüber noch unklar. Die „Geld-zurück-Garantie“ scheint nicht, wie man in eingeweihten Kreisen munkelt, von allen Mitgliedsstaaten der EU gleich gut angenommen zu werden. Nicht alle osteuropäischen Staaten scheinen hinter den Plänen der EU-Kommission zu stehen. Gordon Brown sagte dazu: “Ich hoffe, wir kommen zu einer gesamteuropäischen Verständigung darüber, was getan werden muss”. Ein dringlicher Appell, der aus einem Land kommt, das sehr stark von der Kreditkrise getroffen worden. Und dennoch ist gerade hier das Einsehen gekommen, dass etwas geändert werden muss – zumal der größte Teil des angelegten Geldes auf den drei verstaatlichten Banken Islands von Sparern aus Großbritannien stammt. Die Welt ist im Wandel, heißt es in dem ersten Band von Tolkiens „Herr der Ringe“, in „Die Gefährten“. Und genau so ist es. Wichtig ist der Weg, dem Bösen den Kampf anzusagen, den Ring, der knechten und binden will, zu vernichten, und das Gute wieder die Welt regieren zu lassen. Die Finanzwelt liegt am Boden, und nun wird es Zeit, dass sich die Gefährten, in diesem Falle die EU, die USA und alle anderen Finanzstaaten, aufmachen, und gemeinsam einen neuen Weg beschreiten. Es ist eines der schwierigsten Unterfangen der Welt. Es wird über Wege führen, die das Ende zu sein scheinen. Wichtig ist es dann aber, immer weiter zu gehen. Dies ist die wichtigste Zeit in der globalen Wirtschaft seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Alles ist plötzlich möglich. Wer jetzt den Weg in die Ungewissheit wagt, zum Schicksalsberg, der wird eines Tages die (Finanz-)Welt gerettet haben. Aber es bedarf zweier Dinge: Den Mut, zu gehen. Und die Unschuld eines Frodo Beutlin, der nicht beeinträchtigt wurde von dem Bösen dieser Welt. Deswegen müssen die alten Köpfe rollen und die alten Zöpfe abgeschnitten werden. Weil der Ringträger sonst nicht die Welt rettet, sondern sie verrät…