WAZ: Modernes Raubrittertum – Kommentar von Sven Frohwein

Essen (ots) – Nach dem Mallorca-Urlaub kam die böse Überraschung
in Form der Handy-Rechnung ins Haus geflattert: Über 40 Euro wollte
der Netzbetreiber sehen für ein paar Minuten mobiles Internet auf der
Lieblingsinsel der Deutschen. Kein Einzelfall: Weil sich mit
Handytarifen in Zeiten von SMS-Flat und Internet-Pauschale in
deutschen Mobilfunknetzen nicht mehr allzu viel verdienen lässt,
kassieren die Anbieter bei der Reise ins Ausland richtig ab. Kunden
mussten das bislang hinnehmen. Die neue EU-Regelung macht dem
modernen Raubrittertum zwar ein Ende, bleibt aber gerade beim mobilen
Surfen hinter den Erwartungen von Verbraucherschützern zurück. Hier
hat die Mobilfunklobby ganze Arbeit geleistet. 70 Cent pro
heruntergeladenem Megabyte? Günstig sieht anders aus. Und selbst die
verordneten 20 Cent pro MB ab 2014 sind noch immer happig.
Internetseiten werden immer aufwendiger, die Datenmengen, die moderne
Handys hin- und herschaufeln müssen, deshalb immer größer. Wer sicher
gehen will, den Netzbetreibern nicht auf den Leim zu gehen, ist
deshalb mit einem vor Urlaubsantritt gekauften Surfpaket auf der
sicheren Seite.

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