Renten in Ostdeutschland rutschen unter Grundsicherungs-Niveau

Die heute veröffentlichen Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, DIW, sind erschreckend. Für viele Ostdeutsche, die ab 2020 in Rente gehen werden, sinkt das Rentenniveau nahe an die Grundsicherung, zum Teil sogar darunter. Die Alarmglocken läuten schrill, wenn man die Ergebnisse liest. Laut DIW ist der „Hauptgrund für diese Entwicklung … die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland in Kombination mit der Absenkung des Rentenniveaus.“.

Zu vermuten ist jedoch auch, dass gerade die zunehmende Niedriglohnbeschäftigung ein weiterer Grund für die dramatische Entwicklung ist.

Vor allem die Einseitigkeit der Rentenentwicklung ist es, die unter die Haut geht. Während die Renten im Westen Deutschlands auf einem recht stabilen Niveau bleiben, und bei den Frauen sogar ein positiver Trend zu verzeichnen ist, geht es Ostdeutschland an und unter die (finanzielle) Haut.

Spätestens jetzt ist es an der Zeit, endlich ein Mittel zu finden, um die Arbeitslosigkeit einzudämmen und nicht weiter Karteileichen zu schaffen mit einer Institution Hartz IV, die sowieso gescheitert ist. Das DIW empfiehlt, „die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu stärken und die Lebensarbeitszeit zu verlängern“.

Das Schlimme ist: Wer erwerbslos ist oder im Niedriglohnsektor tätig, der hat nicht die Chance, sich eine wirkliche Private Altersvorsorge aufzubauen – und bleibt damit auf der Strecke. Für den Rest bleibt die Riester Rente als Chance, oder der Kauf einer eigenen Immobilie rechtzeitig genug, um dann im Alter wenigstens mietfrei wohnen zu können. Doch auch ein Eigenheim will erst finanziert – und dann auch abbezahlt – werden. Nicht jeder hat die Möglichkeit, eine gute Finanzierung mit einem Immobilienkredit auf die Beine zu stellen. Für den Rest bleibt die vage Hoffnung, dass sich doch noch etwas ändert. Vor allem ist eines sicher: Es ist dringend notwendig, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Erwerbslose sinnvoll zu qualifizieren und nicht in Maßnahmen ohne Sinn und Ziel schmoren zu lassen.