Pleitestaat USA bald völlig bankrott?

Die USA auf dem Weg in den finanziellen Abgrund

Während die ganze Welt immer nur auf die hoch verschuldeten PIIGS-Staaten in der Euro Zone blickt, vernachlässigen viele nur zu gerne die hohe Verschuldung der USA – einstmals die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt, vielleicht aber bald völlig bankrott. Kommt der Pleitestaat USA nicht mehr aus den Schulden raus?

Die Finanzkrise kam aus den USA, ein Teil der Schuld wurde später auch von dem Land der ehemals unbegrenzten Möglichkeiten übernommen. Es kam ein Präsidentenwechsel, doch George W. Bush Jr. hinterließ einen Schuldenberg, den der in Wirtschaftsfragen nicht gerade Geübte Barack Obama noch höher werden ließ. Nun kam die Quittung, eine der drei größten Ratingagenturen der Welt, Standard & Poor’s, hat dem Schuldenstaat USA eine deutliche Warnung erteilt.

Noch stehen die USA auf der Bestnote „AAA“ bei Standard & Poor’s, der Ausblick für die Kreditwürdigkeit wurde jedoch von „stabil“ auf „negativ“ gesetzt. Angesichts der ständig erfolgten Abstufung von Euro-Ländern durch die US-Ratingagenturen, zu denen S&P auch gehört, schon irgendwie auch ein Witz. Denn: Die USA sind ein hochverschuldeter Staat, so mancher wartet schon auf den Bankrott dieses einstmals so führenden Landes.

Dass die USA bislang immer noch so hoch bewertet werden, mag vielleicht mit der Mentalität zusammen zu hängen, dass man sich immer noch führend glaubt in der Welt. Länder wie China und Brasilien stehen jedoch schon Schlange, um in den kommenden Jahren zu den wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt zu werden. Die USA verlieren langsam aber sicher den Faden zu dem, was sie mal waren – und anstatt an einem Strang zu ziehen, zerreiben sich Regierung und Opposition nur in einem Streit um den Schuldenberg. Dies wird den USA letztlich weitaus mehr schaden als nützen. Denn selbst bei einem Präsidenten- und Regierungswechsel würde der hohe Schuldenberg noch genauso hoch sein und es wären immer noch keine Lösungen da, welche die brisante Situation ändern könnten.

Es ist deshalb nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Knall kommt – und die Gläubiger der USA, die viele Staatsanleihen halten, wie zum Beispiel China, diese dann abstoßen werden, weil sie kaum mehr etwas wert sind. In den USA wird immer noch gekämpft, nur an den falschen Fronten. Während die Währungsunion nach gemeinsamen Lösungen sucht, auch gemeinsam mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds, gehen die USA immer noch den Weg als Einzelkämpfer. Nur funktioniert dies in der Zeit der Globalität nichts mehr.

Dem Euro gefällt der Warnschuss von Standard & Poor’s jedoch. Heute steigt er weiter, und steht mittlerweile auf 1,4244 US Dollar – ein Wert, der vor wenigen Monaten noch undenkbar gewesen wäre angesichts der Schuldenkrise in der Eurozone.