Niedrige Bauzinsen in Deutschland: Droht eine Immobilienblase?

Die USA und Spanien haben es vorgemacht. Und die billigen Zinsen für Baufinanzierungen und Immobilienkredite haben in beiden Staaten zu einer Immobilienkrise großen Ausmaßes geführt. In den USA war diese Krise vor einigen Jahren sogar so groß, dass die ganze Weltwirtschaft in eine Finanzkrise gestürzt wurde, die bis dato in vielen Ländern immer noch nicht ausgestanden ist. Könnte dies in Deutschland auch soweit kommen? Experten haben unterschiedliche Meinungen, aber die niedrigen Bauzinsen könnten durchaus für eine Immobilienblase sorgen – gerade weil immer mehr Bauherren und Immobilienkäufer auf Baukredite und Immobilienfinanzierungen ohne Eigenkapital oder mit nur geringem Eigenkapital setzen wollen.

So wird der Finanzexperte Hans-Peter Burghof in der Tageszeitung „Welt“ entsprechend drastisch zitiert: “Dann hat man in zehn Jahren ein Haus an der Backe, dass man sich nicht mehr leisten kann.“, weil entweder die Zinsen für die Kredite wieder steigen, wie es in den USA und Spanien der Fall war, oder aber der Wert der Immobilie sinken würde.

Dies zeigt, wie wichtig es ist, bei der Baufinanzierung oder dem Immobilienkredit nicht wild darauf los zu preschen, selbst wenn sich die aktuellen Kreditangebote in diesem Bereich durchaus verlocken anhören mögen. Viel wichtiger ist es stattdessen, eine gute Finanzierungsplanung auf die Beine zu stellen, möglichst viel (bereits angespartes) Eigenkapital mitzubringen und bei der Höhe der Kreditraten immer auch zu bedenken, dass es immer wieder auch zu Einbußen bei den Einkommensverhältnissen kommen kann – gerade über den langen Zeitraum der Rückzahlung eines solch hohen Baukredits kann schnell mal was passieren wie Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder gar Tod des Hauptverdieners. Deshalb ist es wichtig, gut zu planen, gründlich zu planen und auch immer einen Puffer einzuplanen, damit im Falle von steigenden Kreditzinsen oder aber sinkendem Einkommen keine Zahlungsengpässe oder gar Zahlungsausfälle entstehen.