Gesetzliche Krankenkassen wollen Zusatzzahlungen trotz Überschüssen

Das Bundesgesundheitsministerium hatte heute gute Nachrichten zu überbringen – zumindest für die Chefs der Gesetzlichen Krankenkassen. Den Versicherten jener Krankenkassen, die jetzt Zusatzbeiträge bezahlen müssen, muss die Nachricht vom milliardenschweren Überschuss jedoch bitter aufstoßen.

„Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach den jetzt vorliegenden vorläufigen Finanzergebnissen des Jahres 2009 einen Überschuss von rd. 1,1 Mrd. Euro zu verzeichnen. Den Einnahmen in Höhe von 171,9 Mrd. Euro standen Ausgaben in Höhe von 170,8 Mrd. Euro gegenüber. Die Überschüsse helfen insbesondere den Krankenkassen, die ihren Entschuldungsprozess erst Ende 2007 bzw. Ende 2008 abgeschlossen hatten und nunmehr erstmalig wieder zur Sicherstellung ihrer Zahlungsfähigkeit notwendige Rücklagen aufbauen konnten. Insgesamt gesehen hat sich die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen somit weiter stabilisiert. Allerdings ist sowohl die Überschussentwicklung in 2009 als auch die Höhe der Finanzreserven bei den einzelnen Krankenkassen sehr unterschiedlich verteilt.“, gab das BMG heute bekannt.

Und zeigt damit, dass der Gesundheitsfonds zwar zieht zu Gunsten der Krankenkassen, dass die Sache mit den Zuzahlungen zur Krankenversicherung der blanke Hohn ist.

Vor allem die Netto-Verwaltungsgebühr in Höhe von fünf Prozent der ganzen Ausgaben ist ein Faktor, an dem sich auch weiter die Geister scheiden werden – zu Recht, wie auch wir finden. Auch die hohen Kosten für Arzneimittel werden eingeschränkt werden müssen. Ein Weg, den Bundesgesundheitsminister Rößler jetzt ja auch beschreiten möchte. Vielleicht kann er ja endlich die Dämme der Krankenkassen-Lobby durchbrechen? Zu wünschen wäre es. Damit in diesem Land die mitregierende FDP auch wieder positive Schlagzeilen schreibt und nicht nur als geistiger Brandstifter durch die Gegend wütet, wie es derzeit Herr Westerwelle praktiziert.

Quelle Grafik und Auszug Pressemitteilung: Bundesgesundheitsministerium