Barmer GEK äußert sich zur Gesundheitsreform

Höhere Kosten für Versicherte statt Leistungsverbesserung

Nach monatelangem Ringen ist sie nun Beschluss-Sache, die neue Gesundheitsreform. Doch genauso wenig wie die Einführung des Gesundheitsfonds zum Januar 2009 eine wirkliche Verbesserung brachte, wird auch mit der neuen Gesundheitsreform nur reine Flickschusterei betrieben, die zu Lasten der Versicherten geht. Auch die Barmer GEK sieht nur höhere Kosten auf die Versicherten zukommen, jedoch keine Verbesserung der Leistungen.

„Fischer, Vorstandschefin der Barmer GEK, zur Gesundheitsreform: “Es gibt keine Leistungsverbesserung, aber höhere Kosten für die Versicherten”

Birgit Fischer, Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, zur Gesundheitsreform:

“Wir sind zunächst mal froh, dass es überhaupt eine Entscheidung gibt nach vielen, vielen Monaten, weil wir dringend eine Planungssicherheit brauchen. Das, was man wirklich sehr deutlich sagen muss, ist: Es gibt eine Weichenstellung, die eindeutig darauf hinausläuft, dass die Versicherten im Grunde über eine Zusatzprämie, über einen Zusatzbeitrag zukünftig alle Kostensteigerungen alleine finanzieren müssen. Das ist natürlich der Einstieg in eine Kopfpauschale.”

“Das eigentliche Problem bei dieser Entscheidung sehe ich darin, dass es im Grunde keine Leistungsverbesserung gibt, aber höhere Kosten für die Versicherten. Im Einstieg sind viele daran beteiligt, also durch bestimmte Kostendämpfungsmaßnahmen. Aber auf Sicht wird es so sein, dass alle Kostensteigerungen ausschließlich von den Versicherten zu zahlen sind über diese Zusatzprämie. Das halte ich schon für ein Problem, wenn nicht gleichzeitig im Grunde ineffiziente Strukturen, die es im Gesundheitswesen gibt, angegangen werden. Als Krankenkassen wünschen wir uns, dass wir größere Vertragsfreiheiten haben, dass wir die Möglichkeit haben, überhaupt Einfluss zu nehmen auf die Kostenentwicklung, auf die Kostensteigerung.”

Kontext:

Auf gesetzlich Krankenversicherte kommen ab dem nächsten Jahr Mehrbelastungen zu. Die schwarz-gelbe Koalition hat sich nach langem Ringen aum eine Gesundheitsreform darauf geeinigt, den allgemeinen Beitragssatz anzuheben. Er steigt von 14,9 auf 15,5 Prozent. Außerdem dürfen die Krankenkassen höhere Zusatzbeiträge verlangen.

Quelle Zitat und Kontext: n-tv