Autoabsatz weiter sinkend – Auch Volkswagen geht bald in die Kurzarbeit

Erst hat BMW verkündet, ab Februar für zwei Monate in die Kurzarbeit zu gehen, dann kommt Volkswagen hinterher und schickt gleich noch mehr Mitarbeiter in die zwangsverkürzte Arbeitszeit. Während der Autobauer aus Bayern 26.000 Mitarbeiter aus vier Werken, unter anderem Berlin, früher Nachhause schickt, lässt VW gleich 60.000 Mitarbeiter Kurzarbeit machen. Dies zwar nur für den Zeitraum vom 23. und 27. Februar, dient aber einer weiteren Reduzierung der Arbeitszeit, da die Überstundenkonten inzwischen wohl in großem Rahmen abgebaut wurden. Bei Volkswagen wird dieses Jahr mit einem Einbruch des Absatzes von um die zehn Prozent gerechnet, nach dem es im vergangenen Jahr zum Teil noch zu starken Zuwächsen gekommen war.

Die Autohersteller reagieren damit auf den Absatzeinbruch. BMW reduziert für zwei Monate in vier der deutschen Werke hauptsächlich die Produktion der 3er und 5er Reihen, da diese am meisten von den Verkaufseinbußen betroffen sind. Jochen Schumm, der Personalleiter Deutschland von Volkswagen sagte zu der geplanten einwöchigen Kurzarbeit im Februar: „Volkswagen hat konzernweit ein hochflexibles Arbeitssystem. Darüber hinaus nutzen wir nun eine fünftägige Kurzarbeit. Mit dieser vorübergehenden Einschränkung der Produktion setzen wir konsequent unseren Kurs fort, die Fertigungskapazität maßvoll der Nachfrage anzupassen. Im Rahmen der Strategie 18plus konzentriert Volkswagen seine Anstrengungen insbesondere auf Entwicklungen und Investitionen, die uns bei zukunftsweisenden Technologien und Produkten voranbringen. Deshalb ist zum Beispiel unsere Forschung und Entwicklung zurzeit besonders gefordert.“

Auch vom Betriebsrat kamen keine harschen Worte. Bernd Osterloh, der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von VW stellte sich hinter die Entscheidung des Vorstands: „Die aktuelle Marktlage hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Kolleginnen und Kollegen. Die Überstundenkonten sind mittlerweile weitestgehend abgebaut. Deshalb haben wir als Betriebsrat dem Antrag des Unternehmens auf Kurzarbeit zugestimmt. Unseren Kolleginnen und Kollegen entsteht daraus kein Nachteil, denn das Unternehmen stockt das Kurzarbeitergeld weitgehend auf.“

Die Einführung der Abwrackprämie, ein wichtiger Teil des Konjunkturpaketes II, wird hoffentlich für einen Anstieg des Autoabsatzes fördern und damit der Kurzarbeit bald wieder ein Ende setzen.